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Biodiversität – Eine Gemeinschaftsaufgabe für uns alle!

Neue Symposiumsreihe in Mölln

Im Februar 2023 haben die Integrierte Station und das Naturparkzentrum Uhlenkolk erstmals ein Symposium mit dem Titel "Biodiversität – Eine Gemeinschaftsaufgabe für uns alle!" ausgerichtet. Die Veranstaltung war Auftakt einer Symposiumsreihe mit zweijährigem Rhythmus. Das nächste Symposium findet Ende Februar 2025 statt. Informiere dich hier über die Inhalte der Auftaktveranstaltung. 

 

Auftaktsymposium im Februar 2023

Das Land Schleswig-Holstein hat im Jahr 2021 mit dem „Kurs Natur 2030“ eine neue Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt herausgegeben, um dem dramatischen Lebensraum- und Artenverlust entgegenzuwirken. Die Landesstrategie beinhaltet die drei tragenden Säulen Natur, Bildung sowie Akteurinnen und Akteure, durch die ein landesweites Netzwerk für den Biodiversitätsschutz entstehen soll. 

Blaugrüne Mosaikjungfer auf einem dicken Ast© ideefix, LfU
Blaugrüne Mosaikjunger

Konkret soll, z. B. durch die Ausweisung von Kernaktionsräumen, mit geeigneten Maßnahmen gezielt die ökologische Funktionalität des Biotopverbundsystems gestärkt werden. So wird ein landesweiter Verbund von Hauptlebensräumen angestrebt, in denen sich lokale Akteurinnen und Akteure aktiv für eine ökologische Verbesserung einsetzen und mit Hilfe der Bildung für nachhaltige Entwicklung authentische Lernansätze für einen wirksam anderen Umgang mit unserer Umwelt entwickeln.

Mit dem Naturparkzentrum Uhlenkolk und der Integrierten Station Lauenburgische Landschaften sind zwei starke Akteure in Mölln im Herzogtum Lauenburg vertreten. Die gemeinsame Veranstaltung der Partner soll den Auftakt zu einem alle zwei jahre stattfindenden Symposium bilden, auf dem es um aktuelle Fragen und Schwerpunkte zum Biodiversitätsschutz geht und aus dem sich Impulse und Handlungsempfehlungen für Akteurinnen und Akteure in der Praxis ergeben.

Das Programm

09:00 Uhr Start | Einführung
Vorstellen der Veranstalter und Veranstalterinnen
Moderation: Thomas Wälter, MEKUN
09:15 Uhr Funktionelle Bedeutung von biologischer Vielfalt – eine „Versicherung” in Zeiten globalen Wandels?
Prof. Dr. Werner Härdtle
Diskussion
10:15 Uhr Kaffeepause
10:35 Uhr Die Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Schleswig-Holstein – Eine Schnittstelle zur regionalen und kommunalen Biodiversität
Siegfried Matusek
Diskussion
12:00 Uhr Mittagspause
12:45 Uhr Markt der Ideen
13:15 Uhr Ökosystemleistungen zwischen Landnutzung, Biodiversität und ökologischer Integrität – Bewertungsgrundlagen für schleswig-holsteinische Landschaften
Prof. Dr. Felix Müller
Diskussion
14:15 Uhr Kaffeepause
14:35 Uhr Mehr Natur in der Stadt – Ein Programm zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in Hannover
Beate Butsch
Diskussion
15:35 Uhr Diskussionen | Verabschiedung
16:15 Uhr Ende der Veranstaltung

Der Markt der Ideen

Konkrete Projekte und Inspiration für Neues

Der Markt der Ideen bietet den Teilnehmenden des Symposiums die Möglichkeit, die Biodiversitätsstrategie gemeinsam in die Tat umzusetzen.  

Regionale Akteure – Organisationen, Unternehmen und andere Initiativen – stellen auf Postern und Plakaten konkrete Projekte rund um Biodiversität vor, die sie bereits umsetzen. Die Präsentationen sollen dazu anregen, sich auszutauschen und Impulse für eigene Ideen geben. Dafür steht jeweils mindestens eine vertretende Person der Projekte den Teilnehmenden Frage und Antwort.

Gleichzeitig können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigene Projektideen an Pinnwänden und Whiteboards festhalten, entwicklen oder vorstellen. Ihrer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Sie dürfen Luftschlösser bauen oder einfache, leicht umzusetzende Ideen festhalten. Der gegenseitige Austausch bringt womöglich Konkretisierungen oder gar Kooperationen hervor –  für aktuelle oder künftige Projekte.

Vorträge und Referierende

Forschung und Praxis vernetzt

Funktionelle Bedeutung von biologischer Vielfalt – eine „Versicherung” in Zeiten globalen Wandels?

Prof. Dr. Werner Härdtle, Leuphana Universität Lüneburg

Portrait von Werner Härdtle© Privat
Professor Werner Härdtle ist Vegetations- und Bodenkundler. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist die funktionierende Beziehung von Biodiversität und wie diese von der abiotischen Umwelt beeinträchtigt wird.

Ein zentrales Problem des heutigen „globalen Wandels” ist eine Zerstörung oder Übernutzung von Ökosystemen, mit welcher ein – erdgeschichtlich wahrscheinlich einmaliger – Verlust an biologischer Vielfalt einhergeht. Einer der daraus resultierenden gesellschaftlichen Konflikte spiegelt sich in der Frage, ob der gegenwärtige ökonomische Nutzen eines solchen Verhaltens den Verlust an biologischer Vielfalt rechtfertigt?

Der Vortrag will aufzeigen, welche Zusammenhänge zwischen Biodiversität und dem „Funktionieren” von Ökosystemen bestehen und dass ein Verlust an biologischer Vielfalt stets mit einem erheblichen Verlust an Ökosystem-Dienstleistungen einhergeht. Erläutert werden u. a. jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse, welche Mechanismen den Zusammenhängen zwischen Artenvielfalt und Ökosystemfunktionen zugrunde liegen und warum Biodiversität gerade in Zeiten globalen Wandels als eine „Versicherung” für Ökosystem-Dienstleistungen zu werten ist.

  

Ökosystemleistungen zwischen Landnutzung, Biodiversität und ökologischer Integrität – Bewertungsgrundlagen für schleswig-holsteinische Landschaften

Prof. Dr. Felix Müller, Institut für Natur- und Ressourcenschutz, Abteilung Ökosystemmanagement, Christian-Albrechts- Universität zu Kiel

Portrait von Felix Müller
Prof. Felix Müller ist Biologe und Geograph. Seine Forschungs-Schwerpunkte liegen in den Gebieten Ökosystemanalyse, Ökosystem-Theorien, Ökologische Indikatoren, Ökosystemschutz und Ökosystemleistungen. Dabei gilt sein Interesse vor allem Küsten-Ökosystemen.

Ökosystemleistungen sind die Beiträge von ökologischen Strukturen und Prozessen zum menschlichen Wohlergehen. Die Grundideen zu diesen unverzichtbaren, natürlichen Grundlagen unserer Lebensqualität werden in dem geplanten Beitrag vorgestellt und anhand von Beispielen aus dem Atlas der Ökosystemleistungen für Schleswig-Holstein illustriert. Dabei werden wichtige Versorgungsleistungen, Regulationsleistungen und kulturelle Ökosystemleistungen anhand von Daten aus Schleswig-Holstein demonstriert und in Bezug auf die Ziele der Tagung interpretiert.

Anhand von Karten und Statistiken wird dargelegt, welche Zusammenhänge zwischen den Ökosystemleistungen, der Biodiversität und der ökologischen Integrität bestehen. Schließlich wird aufgezeigt, wie die entwickelten Bewertungsmethoden in der umweltpolitischen Entscheidungsfindung angewendet werden können.

  

Die Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Schleswig-Holstein – Eine Schnittstelle zur regionalen und kommunalen Biodiversität

Siegfried Matusek, Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein

Portrait von Siegfried Matusek
Siegfried Matusek, Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein

Die biologische Vielfalt in Schleswig-Holstein ist überwiegend in keinem guten Zustand: Lebensräume gehen verloren und fast die Hälfte der Tier- und Pflanzenarten stehen auf den Roten Listen. Mit der Landesbiodiversitätsstrategie „Kurs Natur 2030“ wird das Ziel verfolgt, unsere Lebensgrundlagen für künftige Generationen zu sichern und eine Trendumkehr beim fortwährenden Verlust der Biodiversität einzuleiten. Hierfür wurden die drei Netzwerke „Natur“, „Bildung“ und „Akteurinnen und Akteure“ entwickelt sowie Ziele und Maßnahmenpakete zugeordnet. Zentral ist die mittelfristige Entwicklung einer intakten blau-grünen Infrastruktur im Land.

Der Schwerpunkt für die kommenden Jahre liegt nun auf der Umsetzung der Strategie gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren im Land. Der Vortrag will anhand der Fragen „Wo stehen wir aktuell bei der Umsetzung der Landesstrategie und welche Verbindungen bestehen zum Erhalt der regionalen und kommunalen Biodiversität?“ eine Standortbestimmung geben und einen Blick auf die weiteren Schritte werfen.

  

Mehr Natur in der Stadt – Ein Programm zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in Hannover

Beate Butsch (Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektur und Umweltplanung), Bereich Forsten, Landschaftsräume und Naturschutz der Stadt Hannover

Die biologische Vielfalt (Biodiversität) zu verbessern und durch nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen zu sichern, ist notwendig für die Erhaltung der Werte unserer gesamten natürlichen Umwelt. Sie ist außerdem Grundvoraussetzung für eine hohe Lebensqualität in der Stadt und dient dazu, das Wohn- und Arbeitsumfeld der Menschen in Hannover noch lebenswerter zu gestalten.

Mit dem Programm „Mehr Natur in der Stadt” soll dieses Ziel langfristig erreicht werden. Es werden praktische Projekte zur Verbesserung der biologischen Vielfalt im Stadtgebiet durchgeführt. „Nachhaltige Nutzung” und „Mehr Wildnis wagen” sind dabei Leitgedanken, sei es bei der Pflege von innerstädtischen Grünflächen oder bei der Pflege und Entwicklung von Landschaftsräumen. Darüber hinaus soll mit neuen Themen und Maßnahmen in der Umweltbildung und der Öffentlichkeitsarbeit bei möglichst vielen Menschen jeden Alters das Interesse für das Thema „biologische Vielfalt” geweckt werden. Interessierte Menschen sollen an der Arbeit zum Schutz und zur Verbesserung der biologischen Vielfalt beteiligt werden, sie können so ihre eigene Kreativität in Maßnahmen einfließen lassen oder einfach auch „mit anpacken”.

Organisatorisches

  • Veranstaltungsort: Quellenhof Mölln, Hindenburgstraße 16, 23879 Mölln

  • Teilnahmebeitrag: 60 €

  • Ermäßigung

    Bei Ganztagsveranstaltungen gewähren wir eine Ermäßigung von 60 Prozent auf den Teilnahmebeitrag. Sie gilt für folgenden Personenkreis:

    • ehrenamtlich Tätige
    • Schülerinnen und Schüler
    • Studierende und Auszubildende
    • Personen, die ein Berufsfindungsjahr oder ein Freiwilliges Soziales, Ökologisches oder Kulturelles Jahr leisten
    • im Europäischen Freiwilligendienst Tätige
    • Erwerbslose sowie Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld I und II

     

    Für die Ehrenamtsermäßigung benötigen wir mit der Anmeldung den für das aktuelle Kalenderjahr gültigen Ehrenamtsnachweis. Nachträglich eingereichte Nachweise werden nicht berücksichtigt.

  • Anmeldung

    • schriftlich per Post oder Fax: Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein; Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek; Fax: 04347 704-790; mit Angabe der Veranstaltungsnummer 2023-700 (1)
    • schriftlich per E-Mail: anmeldung@bnur.landsh.demit Angabe der Veranstaltungsnummer 2023-700 (1)
    • Anmeldeformular: https://bit.ly/2023-700-1
    • Teilnahmebedingungen: https://bit.ly/2KbPQbZ

     

    Mit ihrer Anmeldung erkennen die Teilnehmenden unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen an. Sie erhalten kurz vor der Veranstaltung die Seminarbestätigung und die Rechnung.

    www.schleswig-holstein.de/bnur

  • Anmeldeschluss: Donnerstag, 16. Februar 2023

  • Hinweis für Menschen mit Handicap: Um die Teilnahme an unseren Veranstaltungen zu ermöglichen, bieten wir Assistenztätigkeit an. Interessierte setzen sich bei Bedarf bitte telefonisch oder per E-Mail mit uns in Verbindung.

  

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